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Aus der Traumstadt –

50 Jahre Schwabinger Kunstpreis / Herausgegeben vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München.

Er ist ein Multitalent. Was er anfasst, wird zu schönem Klang. Zu ungewöhnlichem dazu. Und nicht zuletzt haben alle seine Unternehmungen großen Charme. Peter Ludwig ist Pianist, Komponist, Arrangeur – er liebt und lebt Tango, Filmmusik, Chanson und in all dem die blitzende Pointe von Tönen, die stets ein bisschen eleganter, zarter, luftiger kommen als erwartet. Ein Mann der Töne – aber auch ein Mann der Worte. Denn zum einen schreibt er selbst ungemein geschliffene Texte, und zum anderen gehört er zu den besonders sensiblen Vertonern von Texten anderer. Er lebt in Wasserburg, einer Stadt, zu der er liebevolle Bekenntnisse zum Besten gab. Und München, zumal die traditionsreichen Schwabinger Brettln, ist für den geistvollen Tastenlöwen stets ein Prüfstein, wenn er auftritt.

Im oberbayerischen Brannenburg wuchs er auf, ging in Salzburg ins Internat, brachte sich Klavier und Gitarre selbst bei, legte später eine Ausbildung am Konservatorium in München und an der Musikhochschule Detmold nach. Für erstes Aufhorchen sorgte er als feinsinniger Liedermacher zusammen mit der Cellistin Anja Lechner Anfang der 80er-Jahre; die beiden erhielten auch den Preis der Deutschen Phono-Akademie. Mit Anja Lechner wandte sich Ludwig in der Folgezeit einer musikalischen Liebe zu, die er später mit anderen Partnern fortsetzte: dem Tango. Hinreißend leichtfüßige Kompositionen schrieb er für Projekte wie Tango mortale, Trio obscur und Tango à troi. Das Niveauvoll-Schrille pflegt er seit Jahren mit der Stimmartistin Salome Kammer: Unter dem Titel Chanson Bizarre hauchen die beiden schon mal der Prosa aus Beipackzetteln und Gebrauchsanweisungen funkelndes Leben ein. Weiteres Duo-Highlight: jenes mit der Schauspielerin Krista Posch, deren Texte Ludwig mit geschmeidiger Musik umgibt.

Ob im Ensemble, mit singender oder spielender Partnerin oder solo am Klavier: Peter Ludwig ist ein leiser Poet des Besonderen. Und ein besonderer Poet des Leisen.

Roland Spiegel BR

 

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